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Die große Frage: Wohnung mieten oder kaufen?

Die große Frage: Wohnung mieten oder kaufen?

 

Vor- und Nachteile von Miete und Kauf schnell erklärt!

Was ist besser - die Miete oder der Kauf einer Wohnung? Das ist eine der am häufigsten gestellten Fragen zum Thema Wohnen. Wenn man sich dazu informiert, stellt man schnell fest, dass jeder irgendetwas anderes behauptet. Dabei gibt es einige klare Faktoren und Argumente für beide Varianten, also für die Miete einer Wohnung wie auch für den Wohnungskauf.

Hier sind die wichtigsten Vorteile sowie Nachteile von „Miete und Kauf“ übersichtlich aufgelistet:

 

Welche Vorteile hat das Mieten einer Immobilie?

  1. Flexibilität – denn oft ändern sich die beruflichen oder privaten Umstände

Für viele Menschen ist es wichtig, nicht an einen festen Ort gebunden zu sein. Ob ein neuer Job, ein neuer Partner oder gar Familienzuwachs. Die Wohnräumlichkeiten müssen sich der Lebensplanung und der jeweiligen Lebenssituation anpassen.

Der Vorteil von Mieten ist daher: Als Mieter lässt sich die Wohnung problemlos innerhalb einer Frist kündigen.

 

  1. Lebensumfeld – von unangenehmen Nachbarn bis hin zur ungeplanten Baustelle vor der Haustüre

Insbesondere Städte bzw. Quartiere entwickeln sich schnell und verändern sich mit den Bewohnern, die hinzu- oder wegziehen. Auch die Anrainer im engeren Umfeld des Hauses können angenehme oder unangenehmere Überraschungen bergen. Oft erkennt man nicht auf den ersten Blick bzw. die erste Begrüßung, ob man mit seinen zukünftigen Nachbarn gut zurechtkommen wird. Erst nach dem Einzug in eine Wohnung oder ein Haus kommt dann eventuell das böse Erwachen.

Als Mieter hat man die Möglichkeit – im schlimmsten Fall – die Reißleine zu ziehen und sich eine neue Wohnung oder ein neues Haus anzumieten. „Mieten“ ist flexibel.

 

  1. Erhaltungskosten – Keine Belastung für den Mieter!

Lebt man zur Miete, ist man nur eingeschränkt für das Haus oder die Wohnung, in dem oder der man wohnt, verantwortlich. Das kann ein großer Vorteil sein, wenn es um die Kosten für die Erhaltung der Immobilie und deren Modernisierung geht. Diese können nämlich nicht einfach so dem Mieter aufgebürdet werden.

Kosten zur Erhaltung der Immobilie müssen meist vom Vermieter bezahlt werden.

 

  1. Kein Eigenkapital notwendig

Die Miete ist monatlich zu bezahlen. Lediglich eine allfällige Kaution oder Maklergebühr, ist am Anfang des Mietverhältnisses zu entrichten. Es muss daher keine größere Menge Eigenkapital auf einen Schlag aufgebracht werden. Im Gegensatz zum Kauf einer Wohnung bzw. eines Hauses.

Das Gute daran: Da bei der Miete einer Wohnung keine größere Menge an Eigenkapital auf einen Schlag aufgebracht und eventuell fremdfinanziert werden muss, wie das in aller Regel beim Kauf einer Wohnung erforderlich ist, muss man sich keine Gedanken um die Tilgung der Schulden machen.

 

  1. Mieterschutz

Der Vorteil eines Wohnungskaufs ist, dass man sein eigener „Herr“ ist und sich nicht mit Vermietern herumschlagen muss. Doch das muss man auch als Mieter nicht. Dazu gibt es den Mieterschutz, der Mieter vor vielen möglichen Zumutungen schützt, die vonseiten der Vermieter auftreten können.


Was sind die Nachteile des Mietens?

  1. Miete – Die monatlichen Belastungen für Mieter steigen stetig. Die Nachfrage bestimmt den Preis!

Die Miete einer Wohnung hat grundsätzlich den Vorteil, dass es sich um eine kalkulierbare monatliche Ausgabe handelt. Leider hat gerade dieser Punkt auch eine Kehrseite: Die Mieten steigen seit Jahren kontinuierlich. Zuletzt wurden zum 1. April 2019 die Richtwertmieten in Österreich um über 4 Prozent erhöht. Als Mieter ist man diesen Preisanstiegen und der damit verbundenen Mieterhöhung ausgeliefert – es scheint kein Ende der steigenden Mieten in Sicht.

Ein Blick auf andere Städte Europas zeigt auf, wo der Trend hinführt. Der Umstand, dass die Mietpreise in Österreich im Gegensatz zu anderen Ländern noch moderat sind, tröstet dabei nur wenig.

mietpreise europavergleich

Generell sind zukünftige Kosten für das Mieten schwer zu kalkulieren. Hier gibt es mehrere Zukunfts-Szenarien, sowohl im Hinblick auf Immobilienpreise als auch auf Mietwohnungen und Miethäuser. Es spielen mehrere Faktoren, wie z. B. die Entwicklung bezüglich Einwohnerzahlen, Geburtenrückgang, etc. eine große Rolle. Das Thema wird heiß diskutiert.

Blickt man jedoch auf andere Länder und die Miet-Belastungen im Vergleich zum Einkommen, kann man davon ausgehen, dass die Mieten auch in Zukunft weiter steigen werden.

Österreichische Familien geben derzeit bereits bis zu 42 % des Haushaltseinkommens für die Miete aus.

wohnkostenanteil oesterreich 1

 

Aber woher weiß ein Mieter, ob die Höhe einer Miete gerechtfertigt ist oder nicht?

Hier setzt der Service von Miete Runter an. Überhöhte Mieten? Nein Danke! Informieren Sie sich HIER über unsere Dienstleistungen, die Ihnen bei zu viel bezahlter Miete helfen, Ihre Ansprüche gegen den Vermieter durchzusetzen.

 

  1. Unflexibilität – Änderungen an den Wohnräumlichkeiten nicht erlaubt?

Der Vermieter hat bei der Gestaltung der gemieteten Wohnung ein Wörtchen mitzureden: Wenn man in einer gemieteten Wohnung lebt, hat man nur eingeschränkt die Möglichkeit, die Wohnräume zu verändern und der jeweiligen Lebenssituation anzupassen. Viele Dinge müssen mit dem Vermieter abgesprochen werden - ob es sich um Umbauten oder andere Veränderungen im eigenen Zuhause handelt.

 

Welche Vorteile kann das Kaufen einer Eigentumswohnung haben?

  1. Die „eigenen vier Wände“

Als Eigentümer der „eigenen vier Wände“ kann man damit machen, was man möchte, solange man sich an ein paar grundlegende gesetzliche Regelungen hält. Diese Freiheit kann sehr wohltuend sein.

 

  1. Praktisch genutzte Wertanlage – Kapital bestmöglich eingesetzt. Die optimale Anlageform.

Bei den aktuellen Entwicklungen auf dem Immobilienmarkt gerade in größeren Städten ist Wohnungseigentum bzw. der Kauf eines Hauses eine Geldanlage mit Wertsteigerung - die Immobilie kann später oft teurer verkauft werden, als sie erworben wurde.

immobilienpreise europavergleich

Außerdem hat diese Geldanlage einen ganz praktischen Nutzen: Man bewohnt sie! Dies geht mit Aktien oder Wertpapieren natürlich nicht.

 

  1. Sicherheit

Die Kündigung, ein Schreckgespenst vieler Mieter. Zwar gibt es durch das Mietrechtsgesetz (MRG) einen weitreichenden Schutz für Mieter in Österreich, die Möglichkeit einer Kündigung kann als Mieter letztlich aber nie ausgeschlossen werden. Bei befristeten Mietverträgen besteht zudem das Risiko, dass der Mietvertrag nach Ablauf der Befristung vom Vermieter nicht verlängert wird. Wenn einem die Immobilie, die man bewohnt, auch gehört, gibt es keinen Vermieter, der einen kündigen könnte. Dies ist ein großer Vorteil des Kaufens.

 

  1. Altersvorsorge – eine Eigentumswohnung oder gar ein Häuschen im Grünen

Gerade für das Alter wünschen sich viele, ein schönes Plätzchen für sich zu haben und dafür möglichst wenig zu bezahlen. Wenn die Eigentumswohnung einmal abbezahlt ist, muss man nur noch die Betriebs- und eventuelle Erhaltungskosten tragen. Das ist dann im Vergleich zur Miete sehr günstig. Auf der anderen Seite gibt es immer die Möglichkeit, die Eigentumswohnung oder das Haus wieder zu verkaufen. Diese Rücklage als Altersversorgung hat man als Mieter nicht.

 

Welche Nachteile kann das Kaufen einer Immobilie haben?

  1. Eingeschränkte Mobilität

Schon ein kleinerer Einschnitt im Leben wie ein verlockendes Angebot für einen neuen Job an einem anderen Ort kann dazu führen, dass man den Immobilienkauf bereut. Man ist nach dem Erwerb von Eigentum oft sehr langfristig an die Immobilie gebunden und muss viele Entscheidungen danach ausrichten. Auch der Verkauf einer Eigentumswohnung ist eine kompliziertere Angelegenheit als der Verkauf anderer Wertanlagen wie z. B. Aktien - er kann sich über Monate hinziehen und nicht die gewünschten Resultate erbringen. Dies kann in vielen Lebenslagen und Lebenssituationen ein erheblicher Nachteil sein.

 

  1. Investition – Ohne Kredit geht es oft nicht

immobilie finanzierung

Eine Immobilie zu kaufen, bedeutet, dass man viel Geld benötigt: Schon heutzutage wird dazu geraten, ein Eigenkapital von mindestens 20 Prozent mitzubringen. Zum Kaufpreis kommen noch Nebenkosten wie Grunderwerbssteuer (derzeit 3,5 Prozent des Kaufpreises), gerichtliche Eintragungsgebühr (derzeit 1,1 Prozent des Kaufpreises), Notar- bzw. Anwaltskosten und wenn ein Makler tätig wird, die Maklerprovision (3,6 Prozent des Kaufpreises). Wird der Wohnungskauf über eine Bank finanziert, kommen zudem Gebühren für die Kreditgewährung und die Kreditzinsen als Kosten dazu. Deswegen sollte man sich genau überlegen, ob sich diese Investition langfristig lohnt.

Gerade bei Krediten kann es durchaus hilfreich sein, sich die Zinssatz-Entwicklungen und die Finanzierungs-Angebote von den unterschiedlichen Kreditinstituten anzuschauen. Hier kann man oft ein Schnäppchen-Angebot erhaschen und so defacto eine günstige Finanzierung bekommen.

 

  1. Instandhaltung

Die Verantwortung für die Immobilie liegt ganz beim Eigentümer. Kosten für Instandhaltung, Pflege, aber auch für Reparaturen können sehr hoch sein. Dazu kommt, dass diese oft unerwartet auftauchen und damit oftmals eine große finanzielle Belastung sind, für die man vielleicht keine oder nur unzureichende Rücklagen hat.

 

Geld: Was lohnt sich?

Natürlich spielt die finanzielle Frage eine große Rolle bei der Überlegung, ob man eine Immobilie mietet oder kauft. Es gibt Statistiken, die aufzeigen, nach welcher Zeit sich der Kauf einer Eigentumswohnung im Vergleich zum Mietverhältnis lohnt. Beim Spitzenreiter Salzburg sind es etwa 32,1 Jahre, während sich der Kauf beim Schlusslicht Klagenfurt schon nach 20,8 Jahren rentiert. Allerdings ist bei hochpreisigen Städten zu berücksichtigen, dass die Wertsteigerung wahrscheinlich auch in Zukunft anhält.

Natürlich gibt es viele Unsicherheiten, z.B. was die Mietpreisentwicklung angeht, aber auch die Investitionskosten wie Zinsen sind zum Teil veränderlich. Deswegen ist nicht komplett verlässlich vorauszusagen, welche Option finanziell sinnvoller ist - hier muss jeder individuell entscheiden, ob er/sie mietet oder kauft.

Übrigens: für den rein finanziellen Teil der Frage ob Mieten oder Kaufen, gibt es Online-Rechner, die den Vergleich von Miete und Kauf für den konkreten Fall kalkulieren.

 

Typfrage: Wie will ich leben?

Da das Wohnen ein so zentraler Teil des Lebens für viele Menschen ist, sollte man sich bei der Entscheidungsfindung sehr ehrlich die Frage stellen: Wie will ich leben und vor allem wohnen? Was ist für mich persönlich wichtiger?

Will ich die Möglichkeit haben, spontanen Neigungen nachzugehen? Will ich berufliche und private Veränderungen zulassen oder gar anstreben? Oder sehne ich mich eher nach einem festen Ort, der dies auch nach langer Zeit bleiben soll, an dem ich mich frei nach eigenen Wünschen und ohne allzu große Abhängigkeiten entfalten kann?

All diese Fragen können dabei helfen, sich für das Leben in der Mietimmobilie oder in der Eigentumswohnung zu entscheiden. Sowohl Kaufen als auch Mieten haben verschiedene Vor- und Nachteile, die zu verschiedenen Lebenswegen passen können.

 

Fazit: Wohl überlegt eine Entscheidung treffen

Kurz gesagt spielt die Abwägung von Lebenswandel, finanziellen Möglichkeiten und Wohnort die größte Rolle für die Beantwortung der Frage, ob man eher mieten oder kaufen sollte.

  • Wenn der Wunsch nach höherer Flexibilität da ist und außerdem die Investition in eine Immobilie nicht leistbar erscheint, sollte man eher über eine Mietwohnung nachdenken.
  • Wenn aber größere Veränderungen im Leben nicht wahrscheinlich sind und außerdem genug Eigenkapital verfügbar ist, ist es sinnvoll, sich näher mit dem Erwerb, dem Kauf einer Eigentumswohnung auseinanderzusetzen.

 

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